Der evangelische Traugottesdienst

Der evangelische Traugottesdienst
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Fr., 23.06.2023 – 12:45

© epd-bild/Norbert Neetz
Der Ablauf eines evangelischen Traugottesdienstes stellen wir für Brautleute oder Mitwirkende der kirchlichen Trauung hier in einer Übersicht zusammen.

Wenn beide Partner/innen Mitglieder der evangelischen Kirche sind, oder eine/r von beiden nicht (mehr) zur Kirche gehört, gilt üblicherweise dieser Ablauf. Bedenken Sie bitte, dass es unglaublich viele Variationsmöglichkeiten für diesen Ablauf gibt. Wir stellen hier lediglich den Ablauf vor, den die Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Deutschland vorsehen. Bitte besprechen Sie den genauen Ablauf mit Ihrem Pastor oder Ihrer Pastorin.

Einige Teile Ihrer Traugottesdienstes können von Verwandten oder Freund/innen mitgestaltet werden. Sprechen Sie mit Ihrer Pastorin/Ihrem Pastor oder Pfarrer über die verschiedenen Möglichkeiten. Wir haben die Teile, die sich für eine Beteiligung besonders eignen, entsprechend markiert.

Sie können zu den einzelnen Bausteinen kurze Erklärungen aufrufen. In Klammern gesetzte Teile können weggelassen werden. Kursive Teile eignen sich besonders für die Gestaltung durch Ihre Verwandten oder Freund/innen.

Ablauf

Erster Teil: Eröffnung

Einzug in die Kirche
Begrüßung
Lied
Eingangsvotum
Eingangsgebet oder Psalmgebet
(eventuell) Lied

Zweiter Teil: Verkündigung, Bekenntnis, Segnung

(eventuell) Lesungen aus der Bibel
(eventuell) Lied
Trautext (das ist meist der Trauspruch) und Predigt
Lied
Lesungen aus der Bibel zum Thema Ehe
Traubekenntnis
Ringtausch
Segnung des Brautpaares
Lied

Dritter Teil: Abendmahl

Vierter Teil: Sendung

Fürbittengebet
Vaterunser
Segen
Auszug aus der Kirche

 

Kurze Erläuterungen der einzelnen Teile

Einzug in die Kirche
Üblicherweise versammelt die gesamte Gemeinde in der Kirche und wartet dort auf den Einzug des Brautpaares (mit Gefolge). Das Paar wird an der Kirchentür von der Pastorin/dem Pastor begrüßt und dann ziehen sie (eventuell zusammen mit einigen ‚besonderen‘ Gästen und den Blumenkindern) gemeinsam zu Glockengeläut und Orgelklang in die Kirche ein.
Der Brauch, dass die Braut sich von ihrem Vater in die Kirche führen lässt, ist im deutschsprachigen Raum unüblich. Er stammt aus dem englischen bzw. amerikanischen Raum und ist daher durch viele Filme bekannt geworden.

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Begrüßung
Gemeint ist die Begrüßung der Gemeinde durch den Pastor/die Pastorin.

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Lieder
Grundsätzlich können sich die Brautpaare aus den Christlichen Liederbüchern jedes beliebige Lied aussuchen. Achten Sie darauf, dass es möglichst Lieder sind, die viele Leute kennen. 
Lassen Sie sich im Traugespräch von Ihrem Pastor/Ihrer Pastorin beraten, was hier alles möglich ist.
Vielleicht können Sie sich ja auch noch an ein Lied aus Ihrer Konfirmand/innen-Zeit erinnern, oder Sie haben bei anderen Anlässen neuere Kirchenlieder gehört, die Ihnen gefallen haben. In der Regel kann Ihnen hier jeder Wunsch möglich gemacht werden.
Es ist außerdem möglich, dass während des Gottesdienstes einzelne Lieder oder Musikstücke einfach vorgetragen werden, ohne dass die Gemeinde singt. Das müssen nicht unbedingt Kirchenlieder sein.

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Eingangsvotum
Ein Votum ist ein kurzer Bibelvers, der in diesem Fall alle Anwesenden auf den Gottesdienst einstimmen soll.

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Eingangsgebet bzw. Psalmgebet
Während das Eingangsgebet üblicherweise von der Pastorin/vom Pastor oder der gesamten Gemeinde gesprochen wird, kann an dieser Stelle auch ein Psalmgebet gesprochen werden. Psalmen sind Gebete aus dem Alten Testament. Solch ein Psalm kann auch durch eine Freundin/einen Freund oder eine Verwandte/einen Verwandten gesprochen werden.
Sie finden verschiedene Psalmengebete außer in der Bibel auch im Gesangbuch. Hier sind die Psalmen so gesetzt, dass es sich auch anbietet, sie eventuell im Wechsel zu sprechen.
Beispiel: Die eingerückten Stellen werden von den Männern, die ausgerückten von den Frauen gesprochen, oder eine Einzelne wechselt sich mit der Gemeinde ab. Suchen Sie sich eine Form aus, die Ihnen am besten gefällt.

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Lesungen aus der Bibel
Die Bibel ist voll von schönen Texten über die Partnerschaft, die Liebe und anderen Texten, die sich für die Trauung eignen. An dieser Stelle im Gottesdienst können solche Texte (auch von anwesenden Freund/innen oder Verwandten) gelesen werden.

Anders als bei den Trausprüchen, können dies auch längere Passagen sein. Lassen Sie sich im Traugespräch beraten, welche Texte in Frage kommen.

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Trautext und Predigt
Hier wird die Pastorin/der Pastor zu dem Trauspruch, den Sie sich ausgesucht haben und aus dem, was Sie ihr/ihm im Traugespräch erzählt haben, eine Predigt halten.

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Lesungen aus der Bibel zum Thema Ehe
Mit den so genannten ‚Schriftworten zur Ehe‘ beginnt die eigentliche Trauhandlung, das heißt der Teil, bei dem das Brautpaar einander vor Gott und der Gemeinde das ‚Ja-Wort‘ gibt.

Die Evangelische Kirche versteht diesen Vorgang so, dass das Brautpaar sich diese Texte anhört und später im Traubekenntnis nicht nur zueinander ‚Ja‘ sagt, sondern auch zu diesen Texten, die ausdrücken, dass die Ehe eine gute Sache Gottes ist und dass Gott selbst das Paar in seiner Ehe begleiten will.

In der Regel kommt das Paar mit Beginn dieses Teils nach vorn an den Altar und bleibt dort bis nach der Segnung.

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Traubekenntnis
Grundsätzlich gibt es für diesen Teil zwei Möglichkeiten: Die eine ist die der ‚Fragen‘, die der Pastor/die Pastorin dem Brautpaar stellt, und auf die das Paar schließlich mit „Ja, mit Gottes Hilfe“ antwortet. Die andere Form ist die der ‚Erklärung‘, bei der die Brautleute einander ein Versprechen geben. Der Wortlaut dieser Fragen bzw. der Erklärung kann variieren. Hier ein ‚klassisches‘ Beispiel: ###info-1###

Fragen
Pastor/Pastorin: N.N., willst du N.N., die/den Gott dir anvertraut, als deine Ehefrau/deinen Ehemann lieben und ehren und die Ehe mit ihr/ihm nach Gottes Gebot und Verheißung führen – in guten und in bösen Tagen -, bis der Tod euch scheidet, so antworte: Ja, mit Gottes Hilfe.
Bräutigam/Braut: Ja, mit Gottes Hilfe.

Erklärung
Bräutigam/Braut: N., ich nehme dich als meine Ehefrau aus Gottes Hand. Ich will dich lieben und achten, dir vertrauen und treu sein. Ich will dir helfen und für dich sorgen, will dir vergeben, wie Gott uns vergibt. Ich will zusammen mit dir Gott und den Menschen dienen. So lange wir leben. Dazu helfe mir Gott.

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Ringtausch
An dieser Stelle werden in der Regel die Ringe getauscht, das Brautpaar reicht einander die Hand und der Pastor/die Pastorin spricht den Satz: „Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.“

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Segnung des Brautpaares
Die Segnung des Brautpaares kann allein durch die Pastorin/den Pastor erfolgen, oder auch zusammen mit Freund/innen und/oder Verwandten des Brautpaares. Dazu wird das Brautpaar in der Regel stehen oder knien und die, die den Segen zusprechen, legen dem Paar die Hände auf und sprechen einen kurzen Segens-Satz.
Diese Sätze können unter Umständen auch von den einzelnen Personen selbst formuliert werden. Anschließend ist die ‚eigentliche‘ Trauhandlung vorüber. Das Paar setzt sich wieder an seinen Platz und der Gottesdienst geht weiter.

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Abendmahl
Sollte sich das Brautpaar wünschen, dass gemeinsam das Abendmahl gefeiert wird, ist hier der geeignete Platz dafür.

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Fürbittengebet
Das Fürbittengebet steht dafür, dass auch zu einem so fröhlichen Anlass wie einem Traugottesdienst an die Menschen gedacht werden sollte, die nicht dabei sind, denen es vielleicht schlecht geht, eben solche, die es gebrauchen können, dass man an sie denkt und ihretwegen betet.
Hier könnten unter anderem auch die Menschen oder die Organisation genannt werden, für die die Kollekte gedacht ist, falls Sie eine solche einsammeln.

Das Fürbittengebet ist eine weitere gute Möglichkeit für Bekannte oder Verwandte, etwas im Gottesdienst zu sagen.

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Vaterunser
Das Vaterunser ist ein fester Bestandteil jedes Gottesdienstes, ganz egal zu welchem Anlass er gehalten wird.

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Segen
Am Schluss des Gottesdienstes steht der Segen Gottes an alle Anwesenden, den der Pastor/die Pastorin spricht.

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Auszug
In der gleichen Weise, wie in die Kirche eingezogen wurde, zieht jetzt das Brautpaar zusammen mit der Pastorin/dem Pastor (und eventuellen Blumenkindern und den ‚besonderen‘ Gästen) wieder aus der Kirche aus.