Chorreise nach Bad Windsbach

Singin' in the rain

 

„…Ich will zur schönen Sommerszeit ins Land der Franken fahren. Valeri, valera…“

So heißt es in der ersten Strophe des Frankenliedes, und das machte sich auch der Markuschor zum Programm, indem er sich vom 30. Mai bis 2. Juni in der beeindruckenden Stärke von annähernd 60 Sängerinnen und Sängern auf Chorreise nach Mittelfranken begab. Die „schöne Sommerszeit“ zeigte sich zwar in erster Linie in Form von ergiebigen Regenfällen, doch tat das der durchgehend fröhlichen Grundstimmung keinen Abbruch.

Am Donnerstagmorgen bestiegen wir den Bus in Richtung Kitzingen, unserer ersten Station, wo wir nach ca. vierstündiger Fahrt und einem schnellen Mittagessen in den Genuss einer Stadtführung inklusive kleiner Weinprobe kamen. Dabei erfuhren wir nicht nur von der Bedeutung des Weines, vor allem des Silvaners, für die Region, sondern auch des Städtchens Kitzingen, das jahrzehntelang US-amerikanische Garnisonsstadt war und unter anderem eine Balthasar-Neumann-Kirche vorzuweisen hat.

 

Benediktinerkloster Münsterschwarzach

Danach trafen wir in Münsterschwarzach ein, einem kleinen Ort, der ganz von der großen Benediktinerabtei bestimmt ist, die wir am nächsten Vormittag besuchen durften. Wir erlebten eine vorzügliche Führung durch Bruder Joel von den Missionsbenediktinern, der sehr zugewandt und auskunftsfreudig war und uns neben dem praktischen Klosterleben auch die spirituellen Aspekte des Kirchenbaus und der Lebensform der Brüder überhaupt erschloss. Er informierte uns u.a. darüber, dass der heilige Benedikt von Nursia seinen Mönchen keine allzu starke Kasteiung auferlegt habe und zum Beispiel pro Tag den Genuss von einer Hemina Wein (Bruder Joel zufolge ca. ein halber Liter) gestattet habe. Da kam es uns entgegen, dass in Franken der Wein in Vierteln ausgeschenkt wird. Zum Abschluss stimmte unser „Tourguide“, der vor seinem Ordenseinritt Sänger und Chorleiter gewesen war, mit uns in der Krypta noch spontan einen Kanon an.

 

Der Schwanberg – geistlicher Magnet der Region

Am Nachmittag fuhren wir auf den Schwanberg, dem eine besondere Anziehungskraft nachgesagt wird. So prophezeite uns die Fremdenführerin, die uns die Schönheiten des gut 100 Jahre alten Schlosspark der Grafen Castell erschloss, wir würden sicher wiederkommen.

Unser Hauptziel war jedoch das dort ansässige evangelische Nonnenkloster, ebenfalls benediktinisch geprägt, das eine Bildungsstätte beherbergt und über einen imponierenden, symbolträchtigen Kirchenbau inklusive Kreuzgang verfügt, den wir sogleich für unser Einsingen nutzten. Schwester Hildegard begrüßte uns und gab einen kurzen Einblick in die Geschichte ihres Ordens sowie die uns erwartende Liturgie, denn wir waren eingeladen, die Abendvesper musikalisch mitzugestalten. Dieser familiär wirkende Gottesdienst, in dem sich zu den gemeinsamen liturgischen Gesängen von Schwestern und Gemeinde drei A-cappella-Stücke von uns gesellten, entfaltete seine ganz eigene besinnliche Wirkung.

Wer sich das beinahe schon obligatorische fränkische Schäuferle am Abend dann redlich verdienen wollte, stieg zu Fuß vom Schwanberg über schlammige und recht abenteuerliche Wege durch die Weinberge ins nahe gelegene Rödelsee ab, wo wir die ortsansässige Gastronomie durch unseren beherzten Weinkonsum fast zur Verzweiflung trieben oder zumindest in den Keller, wo nach noch mehr Weingläsern gestöbert werden musste.

 

Konzert in Bad Windsheim

Die Ausgelassenheit des Vorabends tat unseren Sangeskünsten aber offenbar keinen Abbruch, denn das Konzert in Bad Windsheim, der eigentliche Höhepunkt unserer Chorreise, war ein voller Erfolg und ein beglückendes Erlebnis. Das Singen auf der Empore vor der prächtigen Barockorgel in der überhaupt sehr imposanten Stadtkirche St. Kilian machte sowohl den Mitwirkenden als auch den Zuhörern sichtlich und hörbar Freude. Michael Roth hatte ein A-cappella-Programm mit Stücken aus fünf Jahrhunderten zusammengestellt: Mit Heinrich Schütz und Palästrina über die Bach-Motette „Komm, Jesu, komm“ und Romantischem von Mendelssohn und Rheinberger bis hin zu Klängen aus dem 20. und 21. Jahrhundert von Sixten, Whitacre und Enya war für jedes Ohr etwas dabei.

Von Pfarrerin Simone Fucker, die unsere Darbietung durch geistliche Impulse und kurze Reflexionen ergänzte, und der gesamten Gemeinde wurden wir überaus herzlich empfangen – mit warmen Worten und einem Sektempfang mit köstlichen selbstgemachten Häppchen. Sogar einen spontanen Schuhreparatur-Service durch den Messner beinhaltete die außerordentliche Gastfreundschaft der Bad-Windsheimer. Mit einem stilvollen Abendessen im ältesten Lokal der Stadt ließen wir den Tag dann gemütlich ausklingen.

Singin' in the rain

 

„…Ich will zur schönen Sommerszeit ins Land der Franken fahren. Valeri, valera…“

So heißt es in der ersten Strophe des Frankenliedes, und das machte sich auch der Markuschor zum Programm, indem er sich vom 30. Mai bis 2. Juni in der beeindruckenden Stärke von annähernd 60 Sängerinnen und Sängern auf Chorreise nach Mittelfranken begab. Die „schöne Sommerszeit“ zeigte sich zwar in erster Linie in Form von ergiebigen Regenfällen, doch tat das der durchgehend fröhlichen Grundstimmung keinen Abbruch.

Am Donnerstagmorgen bestiegen wir den Bus in Richtung Kitzingen, unserer ersten Station, wo wir nach ca. vierstündiger Fahrt und einem schnellen Mittagessen in den Genuss einer Stadtführung inklusive kleiner Weinprobe kamen. Dabei erfuhren wir nicht nur von der Bedeutung des Weines, vor allem des Silvaners, für die Region, sondern auch des Städtchens Kitzingen, das jahrzehntelang US-amerikanische Garnisonsstadt war und unter anderem eine Balthasar-Neumann-Kirche vorzuweisen hat.

 

Benediktinerkloster Münsterschwarzach

Danach trafen wir in Münsterschwarzach ein, einem kleinen Ort, der ganz von der großen Benediktinerabtei bestimmt ist, die wir am nächsten Vormittag besuchen durften. Wir erlebten eine vorzügliche Führung durch Bruder Joel von den Missionsbenediktinern, der sehr zugewandt und auskunftsfreudig war und uns neben dem praktischen Klosterleben auch die spirituellen Aspekte des Kirchenbaus und der Lebensform der Brüder überhaupt erschloss. Er informierte uns u.a. darüber, dass der heilige Benedikt von Nursia seinen Mönchen keine allzu starke Kasteiung auferlegt habe und zum Beispiel pro Tag den Genuss von einer Hemina Wein (Bruder Joel zufolge ca. ein halber Liter) gestattet habe. Da kam es uns entgegen, dass in Franken der Wein in Vierteln ausgeschenkt wird. Zum Abschluss stimmte unser „Tourguide“, der vor seinem Ordenseinritt Sänger und Chorleiter gewesen war, mit uns in der Krypta noch spontan einen Kanon an.

 

Der Schwanberg – geistlicher Magnet der Region

Am Nachmittag fuhren wir auf den Schwanberg, dem eine besondere Anziehungskraft nachgesagt wird. So prophezeite uns die Fremdenführerin, die uns die Schönheiten des gut 100 Jahre alten Schlosspark der Grafen Castell erschloss, wir würden sicher wiederkommen.

Unser Hauptziel war jedoch das dort ansässige evangelische Nonnenkloster, ebenfalls benediktinisch geprägt, das eine Bildungsstätte beherbergt und über einen imponierenden, symbolträchtigen Kirchenbau inklusive Kreuzgang verfügt, den wir sogleich für unser Einsingen nutzten. Schwester Hildegard begrüßte uns und gab einen kurzen Einblick in die Geschichte ihres Ordens sowie die uns erwartende Liturgie, denn wir waren eingeladen, die Abendvesper musikalisch mitzugestalten. Dieser familiär wirkende Gottesdienst, in dem sich zu den gemeinsamen liturgischen Gesängen von Schwestern und Gemeinde drei A-cappella-Stücke von uns gesellten, entfaltete seine ganz eigene besinnliche Wirkung.

Wer sich das beinahe schon obligatorische fränkische Schäuferle am Abend dann redlich verdienen wollte, stieg zu Fuß vom Schwanberg über schlammige und recht abenteuerliche Wege durch die Weinberge ins nahe gelegene Rödelsee ab, wo wir die ortsansässige Gastronomie durch unseren beherzten Weinkonsum fast zur Verzweiflung trieben oder zumindest in den Keller, wo nach noch mehr Weingläsern gestöbert werden musste.

 

Konzert in Bad Windsheim

Die Ausgelassenheit des Vorabends tat unseren Sangeskünsten aber offenbar keinen Abbruch, denn das Konzert in Bad Windsheim, der eigentliche Höhepunkt unserer Chorreise, war ein voller Erfolg und ein beglückendes Erlebnis. Das Singen auf der Empore vor der prächtigen Barockorgel in der überhaupt sehr imposanten Stadtkirche St. Kilian machte sowohl den Mitwirkenden als auch den Zuhörern sichtlich und hörbar Freude. Michael Roth hatte ein A-cappella-Programm mit Stücken aus fünf Jahrhunderten zusammengestellt: Mit Heinrich Schütz und Palästrina über die Bach-Motette „Komm, Jesu, komm“ und Romantischem von Mendelssohn und Rheinberger bis hin zu Klängen aus dem 20. und 21. Jahrhundert von Sixten, Whitacre und Enya war für jedes Ohr etwas dabei.

Von Pfarrerin Simone Fucker, die unsere Darbietung durch geistliche Impulse und kurze Reflexionen ergänzte, und der gesamten Gemeinde wurden wir überaus herzlich empfangen – mit warmen Worten und einem Sektempfang mit köstlichen selbstgemachten Häppchen. Sogar einen spontanen Schuhreparatur-Service durch den Messner beinhaltete die außerordentliche Gastfreundschaft der Bad-Windsheimer. Mit einem stilvollen Abendessen im ältesten Lokal der Stadt ließen wir den Tag dann gemütlich ausklingen.

Krönender Abschluss

Bei der Flussschiffahrt durch die Mainschleife auf der MS Undine am Sonntag, die uns wunderschöne Ausblicke auf die fränkischen Weinberge und die Wallfahrtskirche Maria im Weinberg gestattete, setzte der Regen dankenswerterweise sogar einmal kurzzeitig aus, sodass wir uns auf Deck den Wind um die Nase wehen lassen konnten.

Den krönenden Abschluss bildete eine Weinprobe in Ipphofen, bei der wir auf dem Weingut Emmerich eine kleine Einführung in die Kunst des Weinbaus erhielten, verschiedene Tropfen der Region verkosteten und zu der wir als Dank abschließend noch eine Kostprobe unseres Gesanges beisteuerten, ehe wir uns bester Laune in den Bus für die Rückfahrt begaben. Auch die Hochwasser-bedingte Teilsperrung der Autobahn konnte uns das Gefühl eines rundum gelungenen Chorausflugs dann nicht mehr nehmen.

 

Dank

Ein ganz herzliches Dankeschön gebührt unseren Organisator(inn)en Bettina Bogdahn, Stephan Hofert und Eva Rittel, die diese Reise in einer Perfektion vorbereitet und durchgeführt haben, dass man meinen könnte, es wäre ihre Berufung. Auch unserem Chorleiter Michael Roth gilt wie immer unser uneingeschränkter Dank für die vielen besonderen musikalischen und zwischenmenschlichen Momente.

Diese Chorreise hat uns nicht nur die Schönheiten Frankens kennenlernen lassen, einen fruchtbaren Austausch mit der Gemeinde St. Kilian ermöglicht und uns überraschende spirituelle Momente beschert, sie hat uns vor allem auch vor Augen geführt, wie harmonisch im doppelten Sinn unsere Chorgemeinschaft ist und wie dankbar wir dafür sind.

 

Dorit Kunstmann

 

Krönender Abschluss

Bei der Flussschiffahrt durch die Mainschleife auf der MS Undine am Sonntag, die uns wunderschöne Ausblicke auf die fränkischen Weinberge und die Wallfahrtskirche Maria im Weinberg gestattete, setzte der Regen dankenswerterweise sogar einmal kurzzeitig aus, sodass wir uns auf Deck den Wind um die Nase wehen lassen konnten.

Den krönenden Abschluss bildete eine Weinprobe in Ipphofen, bei der wir auf dem Weingut Emmerich eine kleine Einführung in die Kunst des Weinbaus erhielten, verschiedene Tropfen der Region verkosteten und zu der wir als Dank abschließend noch eine Kostprobe unseres Gesanges beisteuerten, ehe wir uns bester Laune in den Bus für die Rückfahrt begaben. Auch die Hochwasser-bedingte Teilsperrung der Autobahn konnte uns das Gefühl eines rundum gelungenen Chorausflugs dann nicht mehr nehmen.

 

Dank

Ein ganz herzliches Dankeschön gebührt unseren Organisator(inn)en Bettina Bogdahn, Stephan Hofert und Eva Rittel, die diese Reise in einer Perfektion vorbereitet und durchgeführt haben, dass man meinen könnte, es wäre ihre Berufung. Auch unserem Chorleiter Michael Roth gilt wie immer unser uneingeschränkter Dank für die vielen besonderen musikalischen und zwischenmenschlichen Momente.

Diese Chorreise hat uns nicht nur die Schönheiten Frankens kennenlernen lassen, einen fruchtbaren Austausch mit der Gemeinde St. Kilian ermöglicht und uns überraschende spirituelle Momente beschert, sie hat uns vor allem auch vor Augen geführt, wie harmonisch im doppelten Sinn unsere Chorgemeinschaft ist und wie dankbar wir dafür sind.

 

Dorit Kunstmann