St. Markus im Wandel der Zeit

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in der Maxvorstadt

St. Markus ist Sitz des Münchener Stadtdekanats und evangelische Universitätskirche in München. Eine ihr zugeordnete Hochschulpfarrstelle sorgt für Kontakt mit den vielen hier lebenden Studierenden. Mit dem "Kunstareal" und seinen großen Museen und Besucherströmen aus aller Welt steht St. Markus im regen Austausch. Die kirchenmusikalische Tradition ist reich und hat seit dem Wirken des Markuskantors Karl Richter internationale Anerkennung erlangt.

Die evangelisch-lutherische St. Markus Kirche in der Münchener Maxvorstadt steht seit 1877 und blickt auf eine abwechslungsreiche Baugeschichte zurück. Der Stadtteil entstand als erste planmäßige Stadterweiterung zu Beginn des 19. Jahrhunderts und wurde nach dem ersten König Bayerns benannt.
Im 20. Jhdt. traf die Maxvorstadt besonders schwer der Umstand, dass München von den Nationalsozialisten zur "Hauptstadt der Bewegung" ernannt wurde.
Die Maxvorstadt war das Zentrum zentraler Gebäude der Partei und wurde zur architektonischen Inszenierung des nationalsozialistischen Herrschaftsanspruches missbraucht.
1945 war die Maxvorstadt fast völlig zerstört, ihre öffentlichen Bauten wurden aber weitgehend originalgetreu wiederaufgebaut. Die neugotische St.-Markus-Kirche wurde zunächst weitgehend im alten Stil erneuert, erhielt dann aber mit den Umbauten 1955 bis 1957 ein ganz neues architektonisches Gesicht.

Steter Wandel zeichnet sich auch in der hohen Fluktuation im Stadtteil ab. Ca. 68% der Gemeinde sind Singles.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in der Maxvorstadt

St. Markus ist Sitz des Münchener Stadtdekanats und evangelische Universitätskirche in München. Eine ihr zugeordnete Hochschulpfarrstelle sorgt für Kontakt mit den vielen hier lebenden Studierenden. Mit dem "Kunstareal" und seinen großen Museen und Besucherströmen aus aller Welt steht St. Markus im regen Austausch. Die kirchenmusikalische Tradition ist reich und hat seit dem Wirken des Markuskantors Karl Richter internationale Anerkennung erlangt.

Die evangelisch-lutherische St. Markus Kirche in der Münchener Maxvorstadt steht seit 1877 und blickt auf eine abwechslungsreiche Baugeschichte zurück. Der Stadtteil entstand als erste planmäßige Stadterweiterung zu Beginn des 19. Jahrhunderts und wurde nach dem ersten König Bayerns benannt.
Im 20. Jhdt. traf die Maxvorstadt besonders schwer der Umstand, dass München von den Nationalsozialisten zur "Hauptstadt der Bewegung" ernannt wurde.
Die Maxvorstadt war das Zentrum zentraler Gebäude der Partei und wurde zur architektonischen Inszenierung des nationalsozialistischen Herrschaftsanspruches missbraucht.
1945 war die Maxvorstadt fast völlig zerstört, ihre öffentlichen Bauten wurden aber weitgehend originalgetreu wiederaufgebaut. Die neugotische St.-Markus-Kirche wurde zunächst weitgehend im alten Stil erneuert, erhielt dann aber mit den Umbauten 1955 bis 1957 ein ganz neues architektonisches Gesicht.

Steter Wandel zeichnet sich auch in der hohen Fluktuation im Stadtteil ab. Ca. 68% der Gemeinde sind Singles.

Der erste Kirchenbau 1873-1876

St. Markus ist als Filialkirche der I. Protestantischen Kirche in München, St. Matthäus, in den Jahren 1873-1876 nach Plänen von Professor Rudolf Wilhelm Gottgetreu, Architekt in München, mit kleinen Änderungen durch Professor Georg Eberlein, erbaut worden. Die Kirche erhielt den Namen „II. Protestantische Kirche".

Die dreischiffige Backsteinkirche im neugotischen Stil hatte einen 64 m hohen Turm; die Decke von Schiff und Chorraum war als Kreuzrippengewölbe gestaltet und je eine Empore war für Gottesdienstbesucher und die Orgel vorgesehen.

Der erste Kirchenbau 1873-1876

St. Markus ist als Filialkirche der I. Protestantischen Kirche in München, St. Matthäus, in den Jahren 1873-1876 nach Plänen von Professor Rudolf Wilhelm Gottgetreu, Architekt in München, mit kleinen Änderungen durch Professor Georg Eberlein, erbaut worden. Die Kirche erhielt den Namen „II. Protestantische Kirche".

Die dreischiffige Backsteinkirche im neugotischen Stil hatte einen 64 m hohen Turm; die Decke von Schiff und Chorraum war als Kreuzrippengewölbe gestaltet und je eine Empore war für Gottesdienstbesucher und die Orgel vorgesehen.

Originaltext der Gründungsurkunde

"Urkunde abgefasst bei Gelegenheit des Kreuzsetzens dieser II. protestantischen Kirche in München am 9. August 1876 unter der Regierung und Königs Ludwig II. von Bayern.

Der Grundstein wurde gelegt am 10. November 1873 in feierlicher Weise, derselbe befindet sich beim Haupteingang im rechtseitigen Turmfundament mit verschiedenem Inhalt.
Der Bau wurde begonnen am 1. September 1873 unter der Oberleitung des Herrn Rudolf Gottgetreu, Architekt und Professor am hiesigen Politechnikum und unter spezieller Leitung des Bauführers Herrn Joseph Roth aus Hengersberg, gebürtig in Weingarten in Württemberg.
Gottgetreu wurde im Jahre 1874 entlassen, und es trat an dessen Stelle Herr Professor Georg Eberlein an der Kunstschule in Nürnberg, derselbe änderte in Gemeinschaft mit Roth die von Gottgetreu gefertigten Pläne teilweise, namentlich aber die Turmfassade und die innere Gewölbekonstruktion, der ganze Bau aber wurde in stylgerechtes Geleise gebracht, welches die Gottgetreu’schen Pläne vermissen ließen.
Von nun an war Roth der selbständige Leiter des Baues. Das Schiff mit Chor und Anbauten kam voriges Jahr im Oktober unter Dach, und heute wurde das Kreuz mit Kugel auf den Turm aufgesetzt, das Wölben im Innern hat dieser Tage begonnen.
Das Kreuz mit Kugel und Hals nebst Gesims unter denselben wurde nach Zeichnung des Roth von dem Spengler Herrn Herrmann Weinhart von hier praktisch konstruiert, vom Spenglermeister Herrn Kraßer in Kupfer angefertigt und von dem Gürtler Herrn Wiesthaler im Feuer vergoldet, diese Arbeiten kosten zusammen ca. 3200 Mark.
Die Mauererarbeiten führte Maurermeister Herr Franz Kil?, die Steinmetzerarbeiten Herr Zimmermeister Hiemer, sämtliche von hier, aus im Akkord.
Beim Bauausschusse fungieren der Herr C. Buchrucker als Vorstand derselben und als solcher der prot. Kirchenverwaltung zugleich k. Dekan hier, ferner Herr Fr. Fischer, H. Magistratsrat und Kirchenrat, Herr Gemeindebevollmächtigter und Kirchenrat F. Eckart und Herr Magistratsrat und Kirchenrat Herr Karl Genz, sämtliche von hier.
Das Kreuz wurde gesetzt von Herrn Herrmann Weinhart, Spengler von hier zwischen 3 - 4 Uhr nachmittags.

gez.: Jos. Roth, Bauführer
gez.: Herrm. Weinhart, Spengler
gez.: Friedrich Krasser, Spänglermeister"

Originaltext der Gründungsurkunde

"Urkunde abgefasst bei Gelegenheit des Kreuzsetzens dieser II. protestantischen Kirche in München am 9. August 1876 unter der Regierung und Königs Ludwig II. von Bayern.

Der Grundstein wurde gelegt am 10. November 1873 in feierlicher Weise, derselbe befindet sich beim Haupteingang im rechtseitigen Turmfundament mit verschiedenem Inhalt.
Der Bau wurde begonnen am 1. September 1873 unter der Oberleitung des Herrn Rudolf Gottgetreu, Architekt und Professor am hiesigen Politechnikum und unter spezieller Leitung des Bauführers Herrn Joseph Roth aus Hengersberg, gebürtig in Weingarten in Württemberg.
Gottgetreu wurde im Jahre 1874 entlassen, und es trat an dessen Stelle Herr Professor Georg Eberlein an der Kunstschule in Nürnberg, derselbe änderte in Gemeinschaft mit Roth die von Gottgetreu gefertigten Pläne teilweise, namentlich aber die Turmfassade und die innere Gewölbekonstruktion, der ganze Bau aber wurde in stylgerechtes Geleise gebracht, welches die Gottgetreu’schen Pläne vermissen ließen.
Von nun an war Roth der selbständige Leiter des Baues. Das Schiff mit Chor und Anbauten kam voriges Jahr im Oktober unter Dach, und heute wurde das Kreuz mit Kugel auf den Turm aufgesetzt, das Wölben im Innern hat dieser Tage begonnen.
Das Kreuz mit Kugel und Hals nebst Gesims unter denselben wurde nach Zeichnung des Roth von dem Spengler Herrn Herrmann Weinhart von hier praktisch konstruiert, vom Spenglermeister Herrn Kraßer in Kupfer angefertigt und von dem Gürtler Herrn Wiesthaler im Feuer vergoldet, diese Arbeiten kosten zusammen ca. 3200 Mark.
Die Mauererarbeiten führte Maurermeister Herr Franz Kil?, die Steinmetzerarbeiten Herr Zimmermeister Hiemer, sämtliche von hier, aus im Akkord.
Beim Bauausschusse fungieren der Herr C. Buchrucker als Vorstand derselben und als solcher der prot. Kirchenverwaltung zugleich k. Dekan hier, ferner Herr Fr. Fischer, H. Magistratsrat und Kirchenrat, Herr Gemeindebevollmächtigter und Kirchenrat F. Eckart und Herr Magistratsrat und Kirchenrat Herr Karl Genz, sämtliche von hier.
Das Kreuz wurde gesetzt von Herrn Herrmann Weinhart, Spengler von hier zwischen 3 - 4 Uhr nachmittags.

gez.: Jos. Roth, Bauführer
gez.: Herrm. Weinhart, Spengler
gez.: Friedrich Krasser, Spänglermeister"

Die Innenausstattung

Die Innenausstattung im neugotischen Stil bestand aus einem holzgeschnitzten Altar, über dessen Tisch das Gemälde „Auferstehung“ des Münchener Malers Ludwig Thiersch (1825-1909) hing.

Heute hat es seinen Platz auf der Südseite der Empore links neben der Orgel. Zur ersten Ausstattung gehörten auch eine aus Holz gefertigte Kanzel mit einem weit hinaufgezogenem Dach und reicher Schnitzerei, ebenso ein Taufstein im Chorraum.

1885 wurde die „II. Protestantische Kirche“ in St. Markus Kirche umbenannt, blieb aber noch Filialkirche von St. Matthäus. 

Eigenständiger Pfarrbezirk wurde St. Markus zum 1. Januar 1900, eine eigenständige Kirchengemeinde mit Kirchenvorstand am 1. Januar 1920.

Die Elektrifizierung der Kirche nach 1900 hat Abendveranstaltungen wie Vorträge und Konzerte ermöglicht, die lebhaften Zuspruch gefunden haben.

Die Innenausstattung

Die Innenausstattung im neugotischen Stil bestand aus einem holzgeschnitzten Altar, über dessen Tisch das Gemälde „Auferstehung“ des Münchener Malers Ludwig Thiersch (1825-1909) hing.

Heute hat es seinen Platz auf der Südseite der Empore links neben der Orgel. Zur ersten Ausstattung gehörten auch eine aus Holz gefertigte Kanzel mit einem weit hinaufgezogenem Dach und reicher Schnitzerei, ebenso ein Taufstein im Chorraum.

1885 wurde die „II. Protestantische Kirche“ in St. Markus Kirche umbenannt, blieb aber noch Filialkirche von St. Matthäus. 

Eigenständiger Pfarrbezirk wurde St. Markus zum 1. Januar 1900, eine eigenständige Kirchengemeinde mit Kirchenvorstand am 1. Januar 1920.

Die Elektrifizierung der Kirche nach 1900 hat Abendveranstaltungen wie Vorträge und Konzerte ermöglicht, die lebhaften Zuspruch gefunden haben.

Umbau 1936/1937

1936/37 hat der Münchener Architekt Professor German Bestelmeyer den Innenraum umgestaltet.

Er ließ die Fenster im Chor verlängern und auf der Westseite des Chors eine schmale Empore aus Stein einfügen, die sogenannte Sängerkanzel.

Den neugotischen Altar aus Holz hat er durch einen Altar aus rotem Ruhpoldinger Marmor ersetzt, dessen Seiten von zwei Löwen flankiert werden.

Die drei Chorfenster wurden nach unten verlängert und mit 48 Glasbildern des Künstlers Hermann Kaspar gestaltet. Sie stellen das Evangelium nach Markus dar. Die Glasbilder sind in der Mayer’schen Hofkunstanstalt in München angefertigt worden.Neue Ausstattungsstücke waren ein Taufbecken aus Messing, getragen von einem Engel, sowie Paramente der Textilkünstlerin Prof. Else Jaskolla.

Auch die Orgel wurde erneuert; ab 1937 erklang in Gottesdiensten und Konzerten eine Steinmeyer-Orgel.

Umbau 1936/1937

1936/37 hat der Münchener Architekt Professor German Bestelmeyer den Innenraum umgestaltet.

Er ließ die Fenster im Chor verlängern und auf der Westseite des Chors eine schmale Empore aus Stein einfügen, die sogenannte Sängerkanzel.

Den neugotischen Altar aus Holz hat er durch einen Altar aus rotem Ruhpoldinger Marmor ersetzt, dessen Seiten von zwei Löwen flankiert werden.

Die drei Chorfenster wurden nach unten verlängert und mit 48 Glasbildern des Künstlers Hermann Kaspar gestaltet. Sie stellen das Evangelium nach Markus dar. Die Glasbilder sind in der Mayer’schen Hofkunstanstalt in München angefertigt worden.Neue Ausstattungsstücke waren ein Taufbecken aus Messing, getragen von einem Engel, sowie Paramente der Textilkünstlerin Prof. Else Jaskolla.

Auch die Orgel wurde erneuert; ab 1937 erklang in Gottesdiensten und Konzerten eine Steinmeyer-Orgel.

Nach 1945

Der Zweite Weltkrieg hat erhebliche Schäden verursacht. 1944 waren das Dach zerstört und die Turmspitze beschädigt worden; nach einem Bombentreffer 1945 standen von Gewölbe und Chorraum nur noch Mauerreste. Die Glasbilder und die Steinmeyer-Orgel waren ausgelagert und haben so den Krieg unversehrt überstanden. Nach dem Krieg wurde eine provisorische Holzbalkendecke eingezogen. Im Kircheninneren sind neugotische Stilelemente entfernt worden; statt der verbrannten Holzkanzel wurde eine Steinkanzel eingebaut; deren Flachreliefs des Bildhauers Hans Vogel, die die vier Evangelisten darstellen, stammen aus dem Jahr 1962.

Nach 1945

Der Zweite Weltkrieg hat erhebliche Schäden verursacht. 1944 waren das Dach zerstört und die Turmspitze beschädigt worden; nach einem Bombentreffer 1945 standen von Gewölbe und Chorraum nur noch Mauerreste. Die Glasbilder und die Steinmeyer-Orgel waren ausgelagert und haben so den Krieg unversehrt überstanden. Nach dem Krieg wurde eine provisorische Holzbalkendecke eingezogen. Im Kircheninneren sind neugotische Stilelemente entfernt worden; statt der verbrannten Holzkanzel wurde eine Steinkanzel eingebaut; deren Flachreliefs des Bildhauers Hans Vogel, die die vier Evangelisten darstellen, stammen aus dem Jahr 1962.

Die Zeit Karl Richters

 

1951 begann Karl Richter seinen Dienst als Organist an St. Markus. Richter baute den Bach-Chor auf und stellte das Bach-Orchester zusammen. Karl Richter machte St. Markus zu einer zentralen, international renommierten Aufführungsstätte für die Musik von Johann Sebastian Bach und begründete die Tradition von St. Markus als Musikkirche. Die Orgel wurde 1949 und 1964 umgebaut und erweitert. 1967 wurde auf der Empore der Ostseite zusätzlich eine Orgel der Firma Ott aufgestellt, die speziell auf das Klangbild Bach‘scher Musik ausgerichtet ist. An Karl Richter erinnert eine Tafel im Eingangsbereich der Kirche.

 

Die Zeit Karl Richters

 

1951 begann Karl Richter seinen Dienst als Organist an St. Markus. Richter baute den Bach-Chor auf und stellte das Bach-Orchester zusammen. Karl Richter machte St. Markus zu einer zentralen, international renommierten Aufführungsstätte für die Musik von Johann Sebastian Bach und begründete die Tradition von St. Markus als Musikkirche. Die Orgel wurde 1949 und 1964 umgebaut und erweitert. 1967 wurde auf der Empore der Ostseite zusätzlich eine Orgel der Firma Ott aufgestellt, die speziell auf das Klangbild Bach‘scher Musik ausgerichtet ist. An Karl Richter erinnert eine Tafel im Eingangsbereich der Kirche.

 

Umbau 1956/1957

 

1956-1957 erfolgte ein umfassender Umbau durch den Architekten Professor Gustav Gsaenger. Er umgab auf der Nordseite den Chor mit einem rechteckigen Baukörper; dadurch entstanden ein großer Gemeinderaum, ein Foyer und weitere neue Räume. Die Nordseite erhielt durch den Anbau eine gerade Fassade, die nur durch einen Durchblick zum mittleren Chorfenster unterbrochen wird. Auf der Südseite wurde der Turm erneuert; sein Sockel sowie das neugotische Portal mit seiner floralen Ornamentik und einem Engelshaupt als oberem Abschluss blieben unverändert. Die runden Treppenhäuser zu beiden Seiten des Portals wurden jeweils durch einen geräumigen Kubus mit großflächig verglasten Fenstern ersetzt. Im Inneren wurde eine stuckverzierte Rabitzdecke (eine hängende, an tragenden Bauteilen befestigte Decke) anstelle der provisorischen Holzbalkendecke eingezogen. An den Brüstungen der Emporen wurden die teilweise zerstörten Ornamente entfernt. Der Altar verblieb unverändert in der Rundung des Chorraums, auch das Taufbecken blieb an seinem Platz. Mit den Umbauten von Gustav Gsaenger hat St. Markus sein „klassisch-modernes“ Aussehen erhalten.

 

Umbau 1956/1957

 

1956-1957 erfolgte ein umfassender Umbau durch den Architekten Professor Gustav Gsaenger. Er umgab auf der Nordseite den Chor mit einem rechteckigen Baukörper; dadurch entstanden ein großer Gemeinderaum, ein Foyer und weitere neue Räume. Die Nordseite erhielt durch den Anbau eine gerade Fassade, die nur durch einen Durchblick zum mittleren Chorfenster unterbrochen wird. Auf der Südseite wurde der Turm erneuert; sein Sockel sowie das neugotische Portal mit seiner floralen Ornamentik und einem Engelshaupt als oberem Abschluss blieben unverändert. Die runden Treppenhäuser zu beiden Seiten des Portals wurden jeweils durch einen geräumigen Kubus mit großflächig verglasten Fenstern ersetzt. Im Inneren wurde eine stuckverzierte Rabitzdecke (eine hängende, an tragenden Bauteilen befestigte Decke) anstelle der provisorischen Holzbalkendecke eingezogen. An den Brüstungen der Emporen wurden die teilweise zerstörten Ornamente entfernt. Der Altar verblieb unverändert in der Rundung des Chorraums, auch das Taufbecken blieb an seinem Platz. Mit den Umbauten von Gustav Gsaenger hat St. Markus sein „klassisch-modernes“ Aussehen erhalten.

 

Umbau 2008-2009

 

50 Jahre nach dem Umbau durch Gsaenger standen Sanierungsarbeiten an.

In Kooperation mit dem Dekanat wurden dann Pläne für einen Umbau entwickelt, der das Profil der Kirche als Dekanats-, Musik- und Universitätskirche, als Kirche für Gemeinde und Stadtgesellschaft, widerspiegeln sollte.

Ziele von Sanierung und Umbau waren eine bessere Erschließung von Kirche und Gemeinderäumen für Veranstaltungen.

Den 2006 ausgeschriebenen Architektenwettbewerb für Umbau und Sanierung hat Eberhard Wimmer, München, gewonnen. Seinen Entwurf hat die „Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Denkmäler in Deutschland“ (Stiftung KiBa) in einem bundesweit ausgelobten Wettbewerb 2008 mit dem dritten Preis ausgezeichnet. In der Begründung heißt es:
„Preiswürdig erschien der Jury das Konzept, das Kirchengebäude so umzubauen, dass sich die Gemeinde durch ein kirchlich reflektiertes Kulturangebot noch stärker als Universitäts- und Kulturkirche profilieren kann.“

 

Mit einer flexiblen Bestuhlung anstelle der Kirchenbänke, mit einer neuen Fußbodenheizung und einer modernen Licht- und Beschallungstechnik sind beste Voraussetzungen für eine vielfältige Nutzung der Kirche geschaffen worden. Der neue lichte sowie sehr helle Raum erforderte die Neugestaltung von Altar, Taufbecken und Ambo. Dafür wurde ein Wettbewerb 

ausgeschrieben, den der Münchener Künstler Benjamin Bergmann gewonnen hat. Sein Entwurf der Prinzipalstücke aus einem einheitlichem Material - Aluminiumguss in Holzstruktur - und in einheitlicher Gestaltung mit einer Beleuchtung von innen heraus über Lichtschlitze verleihen dem Ensemble eine ästhetische Kraft, die den Raum spirituell auflädt. Der Altar ist weit in den Chorraum hinein vorgezogen und bezieht damit Gemeinde und Liturgen aufeinander.  

Zur besseren Nutzung der Gemeinderäume hat Eberhard Wimmer einen turmartigen Anbau vor die Nordfassade gestellt, der einen Aufzug, ein Treppenhaus sowie neue sanitäre Anlagen enthält und mit einem Steg die beiden Teile von Gsaengers Anbau miteinander verbindet. 

Umbau 2008-2009

 

50 Jahre nach dem Umbau durch Gsaenger standen Sanierungsarbeiten an.

In Kooperation mit dem Dekanat wurden dann Pläne für einen Umbau entwickelt, der das Profil der Kirche als Dekanats-, Musik- und Universitätskirche, als Kirche für Gemeinde und Stadtgesellschaft, widerspiegeln sollte.

Ziele von Sanierung und Umbau waren eine bessere Erschließung von Kirche und Gemeinderäumen für Veranstaltungen.

Den 2006 ausgeschriebenen Architektenwettbewerb für Umbau und Sanierung hat Eberhard Wimmer, München, gewonnen. Seinen Entwurf hat die „Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Denkmäler in Deutschland“ (Stiftung KiBa) in einem bundesweit ausgelobten Wettbewerb 2008 mit dem dritten Preis ausgezeichnet. In der Begründung heißt es:
„Preiswürdig erschien der Jury das Konzept, das Kirchengebäude so umzubauen, dass sich die Gemeinde durch ein kirchlich reflektiertes Kulturangebot noch stärker als Universitäts- und Kulturkirche profilieren kann.“

 

Mit einer flexiblen Bestuhlung anstelle der Kirchenbänke, mit einer neuen Fußbodenheizung und einer modernen Licht- und Beschallungstechnik sind beste Voraussetzungen für eine vielfältige Nutzung der Kirche geschaffen worden. Der neue lichte sowie sehr helle Raum erforderte die Neugestaltung von Altar, Taufbecken und Ambo. Dafür wurde ein Wettbewerb 

ausgeschrieben, den der Münchener Künstler Benjamin Bergmann gewonnen hat. Sein Entwurf der Prinzipalstücke aus einem einheitlichem Material - Aluminiumguss in Holzstruktur - und in einheitlicher Gestaltung mit einer Beleuchtung von innen heraus über Lichtschlitze verleihen dem Ensemble eine ästhetische Kraft, die den Raum spirituell auflädt. Der Altar ist weit in den Chorraum hinein vorgezogen und bezieht damit Gemeinde und Liturgen aufeinander.  

Zur besseren Nutzung der Gemeinderäume hat Eberhard Wimmer einen turmartigen Anbau vor die Nordfassade gestellt, der einen Aufzug, ein Treppenhaus sowie neue sanitäre Anlagen enthält und mit einem Steg die beiden Teile von Gsaengers Anbau miteinander verbindet. 

Literatur

Kirchenbau und Gemeindeentwicklung von St. Markus in München 1945-2010

Der Band enthält ein Vorwort der damaligen Stadtdekanin Barbara Kittelberger, eine Einleitung von Martin Fürstenberg, vier Hauptkapitel, die Festpredigt der damaligen Stadtdekanin zur Wiedereröffnung von St. Markus am 20.12.2009, eine Liste der Dekane, Pfarrerinnen und Pfarrer an St. Markus [1945-2010], eine Danksagung der Autoren, ein Autorenverzeichnis und ein Personenregister.

 

Von den Sachkapiteln behandelt Teil I [Fürstenberg] St. Markus zwischen Restauration und Moderne [1954-1971], gegliedert in Nachkriegsjahre, Wiederaufbauzeit und Weg in die Moderne.

In Teil II [Schenk] geht es um die Entwicklung 1971-1985 unter den Aspekten des Neubeginns 1971, der Diakonie seit 1867, Theologie und Pfarrersein, Kirchenrenovierung 1977, Jugend, Kirchenmusik und Gemeindegeschichte.

Teil III [Ruhwandl] beschäftigt sich mit dem Thema "Die St.-Markus-Gemeinde entdeckt ihre Zukunft" [1985-2005] u.a. zur Situation der Kirche 1985, neuen Initiativen zu einem Aufbruch in der evangelischen Kirche 1995-1996 und Profilbildung bei der kirchlichen Arbeit [1996-2000].

Teil IV [Schulz] handelt von Kirchenbau und Gemeindeentwicklung, z.B. "Kirche in der Stadt" und Umbau von Kirche und Gemeindezentrum.

 

Mit Beiträgen von:
     Martin Fürstenberg,
     Wolfgang Schenk,
     Helmut Ruhwandl,
     Rainer Schulz,
     Barbara Kittelberger

 

232 Seiten, 78 historische und neue Abbildungen in teilweise ganzseitigen Farbfotos.
Hardcover. Verlag Marie Leidorf, Rahden 2011
ISBN-3-89646-065-3.

 

Sie können das Markusbuch gerne auf Anfrage im Pfarrbüro gegen eine Spende erwerben.

Literatur

Kirchenbau und Gemeindeentwicklung von St. Markus in München 1945-2010

Der Band enthält ein Vorwort der damaligen Stadtdekanin Barbara Kittelberger, eine Einleitung von Martin Fürstenberg, vier Hauptkapitel, die Festpredigt der damaligen Stadtdekanin zur Wiedereröffnung von St. Markus am 20.12.2009, eine Liste der Dekane, Pfarrerinnen und Pfarrer an St. Markus [1945-2010], eine Danksagung der Autoren, ein Autorenverzeichnis und ein Personenregister.

 

Von den Sachkapiteln behandelt Teil I [Fürstenberg] St. Markus zwischen Restauration und Moderne [1954-1971], gegliedert in Nachkriegsjahre, Wiederaufbauzeit und Weg in die Moderne.

In Teil II [Schenk] geht es um die Entwicklung 1971-1985 unter den Aspekten des Neubeginns 1971, der Diakonie seit 1867, Theologie und Pfarrersein, Kirchenrenovierung 1977, Jugend, Kirchenmusik und Gemeindegeschichte.

Teil III [Ruhwandl] beschäftigt sich mit dem Thema "Die St.-Markus-Gemeinde entdeckt ihre Zukunft" [1985-2005] u.a. zur Situation der Kirche 1985, neuen Initiativen zu einem Aufbruch in der evangelischen Kirche 1995-1996 und Profilbildung bei der kirchlichen Arbeit [1996-2000].

Teil IV [Schulz] handelt von Kirchenbau und Gemeindeentwicklung, z.B. "Kirche in der Stadt" und Umbau von Kirche und Gemeindezentrum.

 

Mit Beiträgen von:
     Martin Fürstenberg,
     Wolfgang Schenk,
     Helmut Ruhwandl,
     Rainer Schulz,
     Barbara Kittelberger

 

232 Seiten, 78 historische und neue Abbildungen in teilweise ganzseitigen Farbfotos.
Hardcover. Verlag Marie Leidorf, Rahden 2011
ISBN-3-89646-065-3.

 

Sie können das Markusbuch gerne auf Anfrage im Pfarrbüro gegen eine Spende erwerben.

Evang.-Luth. Pfarramt St. Markus

Kontaktinformationen

Gabelsbergerstr. 6
80333 München
Tel.: 089 / 28 67 69 - 0

Download unseres Flyers zur Zeit- und Baugeschichte

Smartphonespaziergang durch die Maxvorstadt

gestaltet vom Evang. Bildungswerk München.

 

Sie lernen bei diesem Spaziergang zwei sehr unterschiedliche Seiten dieses Stadtviertels kennen:
Die literarischen Salons von Elsa Bernstein und Elsa Bruckmann, aber auch Wissenswertes über die Maxvorstadt zur Zeit des Nationalsozialismus. 
Dazu arbeitet der Stadtteil-Spaziergang „Der Nationalsozialismus in der Maxvorstadt" mit vielen multimedialen Inhalten. 
Nach dem Start „führt" die App Sie von Station zu Station. Per Text, Bild, Audio und Video oder Quiz erfahren Sie viele wissenswerte Aspekte dieses Themas.

 

Ihre Stationen auf diesem Weg:

  • Markuskirche in der Gabelsbergerstraße 6
  • Platz der Opfer des Nationalsozialismus
  • Luitpoldblock – der Salon von Elsa Bernstein
  • Karolinenplatz 5 – das ehemalige Bruckmann-Palais
  • NS-Dokumentationszentrum
  • Ruinen der Ehrentempel
  • Königsplatz
  • Katharina-von-Bora-Straße mit dem Landeskirchenamt

Die Tour ist ca. 3 km lang und dauert etwa 2 Stunden.

 

Technische Hinweise:

Für diesen Spaziergang müssen Sie sich die App von Actionbound (ca. 5 MB) auf Ihr Smartphone laden. Die App und und die Teilnahme sind dabei kostenfrei. Die für den Spaziergang benötigten Medien-Inhalte haben ein Volumen von ca. 500 MB. Es empfiehlt sich daher die App in einem WLAN zu starten, den QR-Code zu scannen, den Rundgang zu beginnen und „Medien-Inhalte vorladen" lassen. Der Rundgang kann dann abgebrochen und am Startpunkt (Markuskirche) neu gestartet werden.

 

Download Links:

Actionbound App für Google Android (ab Version 4.0)

Actionbound App für Apple (ab iOS 8.0)

 

Smartphonespaziergang durch die Maxvorstadt

gestaltet vom Evang. Bildungswerk München.

 

Sie lernen bei diesem Spaziergang zwei sehr unterschiedliche Seiten dieses Stadtviertels kennen:
Die literarischen Salons von Elsa Bernstein und Elsa Bruckmann, aber auch Wissenswertes über die Maxvorstadt zur Zeit des Nationalsozialismus. 
Dazu arbeitet der Stadtteil-Spaziergang „Der Nationalsozialismus in der Maxvorstadt" mit vielen multimedialen Inhalten. 
Nach dem Start „führt" die App Sie von Station zu Station. Per Text, Bild, Audio und Video oder Quiz erfahren Sie viele wissenswerte Aspekte dieses Themas.

 

Ihre Stationen auf diesem Weg:

  • Markuskirche in der Gabelsbergerstraße 6
  • Platz der Opfer des Nationalsozialismus
  • Luitpoldblock – der Salon von Elsa Bernstein
  • Karolinenplatz 5 – das ehemalige Bruckmann-Palais
  • NS-Dokumentationszentrum
  • Ruinen der Ehrentempel
  • Königsplatz
  • Katharina-von-Bora-Straße mit dem Landeskirchenamt

Die Tour ist ca. 3 km lang und dauert etwa 2 Stunden.

 

Technische Hinweise:

Für diesen Spaziergang müssen Sie sich die App von Actionbound (ca. 5 MB) auf Ihr Smartphone laden. Die App und und die Teilnahme sind dabei kostenfrei. Die für den Spaziergang benötigten Medien-Inhalte haben ein Volumen von ca. 500 MB. Es empfiehlt sich daher die App in einem WLAN zu starten, den QR-Code zu scannen, den Rundgang zu beginnen und „Medien-Inhalte vorladen" lassen. Der Rundgang kann dann abgebrochen und am Startpunkt (Markuskirche) neu gestartet werden.

 

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Actionbound App für Google Android (ab Version 4.0)

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