Kirchenglocke kehrt in die Heimatgemeinde zurück

Nach über 80 Jahren wurde heute die Kirchenglocke der evangelischen Golgathakirche, Kristallstraße 8, in einem feierlichen Akt wieder an die Heimatkirche in Polen zurückgegeben. Bei der Übergabe waren dabei (v.l.): Lech Taraszczuk, Stadtrat Gemeinde Trebnitz in Polen, Marek Dlugozima, Bürgermeister der Gemeinde Trebnitz/Polen, Stefan Neukamm, Leiter der Abteilung Bau und Liegenschaften im Dekanatsbezirk München,  Carl Holtz, Mitinitiator des Projekts und Daniel Buczak, Hauptamtsleiter Gemeinde Trebnitz/Polen.

„Wir freuen uns sehr, dass die Glocke wieder an den Ort zurückkehrt, für den sie ursprünglich gegossen wurde“, sagte Stefan Neukamm bei der Übergabe. Im Jahr 1792 wurde sie in der Glockengießerei Johann George Krieger in Breslau für die evangelische Kirche im Ort Großhammer in Schlesien, heute Kuzniczysko in Polen, gegossen. 1942 wurde sie abgenommen und nach Hamburg gebracht, um das Metall für Kriegszwecke einzuschmelzen. Wie diese Glocke, die ein wichtiges Kulturgut darstellt, gerettet und in den Wirren des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit ihren Weg in die evangelische Golgathakirche in Ludwigsfeld gefunden hat, ist nicht bekannt. Anfang der 90er Jahre wurde sie dort wiederentdeckt.

Seit 2020 saniert die Gemeinde Trzebnica (Trebnitz) in Polen das nach dem Krieg verfallene Kirchengebäude, um dort eine Art Gemeinschaftshaus einzurichten. Die Gemeinde nahm Kontakt mit dem Kirchengemeindeamt im Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirk München auf. Nach 81 Jahren kehrt die Glocke nun zurück in ihre Heimat.