Francis Poulenc: „Stabat mater“ - Sonntag, 19. März, 18 Uhr

Francis Poulenc: „Stabat mater“ für Sopran solo, gemischten Chor und großes Orchester

Claude Debussy: „Fêtes“

Samuel Barber: „Adagio“ for Strings / „Agnus Dei“

Richard Strauss: „Frühling“ und „Im Abendrot“ aus den „Vier letzten Liedern“

 

Talia Or, Sopran

Markus-Orchester

Markus-Chor München

Leitung: Michael Roth

 

Tickets von 10,- bis 32,- EUR bei München Ticket (zzgl. Gebühren). Ein begrenztes Karten-Kontingent wird nach den Gottesdiensten 5. März und 12. März (etwa 12.30 Uhr) verkauft. Restkarten an der Abendkasse.

Francis Poulenc: „Stabat mater“ für Sopran solo, gemischten Chor und großes Orchester

Claude Debussy: „Fêtes“

Samuel Barber: „Adagio“ for Strings / „Agnus Dei“

Richard Strauss: „Frühling“ und „Im Abendrot“ aus den „Vier letzten Liedern“

 

Talia Or, Sopran

Markus-Orchester

Markus-Chor München

Leitung: Michael Roth

 

Tickets von 10,- bis 32,- EUR bei München Ticket (zzgl. Gebühren). Ein begrenztes Karten-Kontingent wird nach den Gottesdiensten 5. März und 12. März (etwa 12.30 Uhr) verkauft. Restkarten an der Abendkasse.

Die mittelalterliche Sequenz „Stabat Mater“ ist eine tiefgehende Betrachtung Marias, wie sie - am Fuß des Kreuzes stehend - miterlebt, wie ihr Sohn qualvoll stirbt. Viel größeres Leid kann ein Mensch wohl kaum erleben. Die mittelalterliche Dichtung führt uns tief in dieses Leid der Gottesmutter Maria hinein und redet nichts schön; hierin liegt auch ihr „Erfolg“ begründet: unzählige Male wurde sie von berühmten Komponisten vertont. Viel Leid begegne ich in diesen Jahren um mich herum; Pandemie und ihre Folgend sowie Kriege tragen sicherlich das ihre dazu bei. Dieses Leid kann nicht einfach weggewischt werden, weder durch Worte noch durch Musik. Aber: „Geteiltes Leid ist halbes Leid“. Indem man es ansieht, es in Worte zu fassen versucht, und es durch das gemeinsame Erleben solcher Musik gemeinsam betrachtet, kann man anfangen es zu bewältigen ´, und es vielleicht irgendwann, nach vielen Tränen, auch überwinden.

 

Francis Poulencs musikalische Umsetzung aus dem Jahr 1950 ist wohl eine der dramatischsten Vertonungen und fängt den Schmerz und das zerrissene Herz der leidenden Mutter in einmaliger Weise und unerhörter Lebendigkeit ein. Das etwa 35minütige Werk ist inhaltlich und emotional von enormer Dichte. Der fünfstimmige Chor ist Hauptakteur, der Solo-Sopran setzt eigene Akzente. Das Konzert ergänzen einige Werke aus dem 20. Jahrhundert, die sich in ganz unterschiedlicher Weise auf dieses Werk und diesen Text beziehen. Claude Debussys „Fêtes“ aus dem im Jahr 1900 entstandenen „Nocturnes“-Zyklus bereitet den Hörer musikalisch auf Poulenc vor. Gleichzeitig höre ich in diesem Stück auch den Palmsonntag-Trubel als noch fröhlichen Beginn der dann so tragischen Passion Jesu. Samuel Barbers berühmtes „Adagio for Strings“ (oder in seiner vokalen Umsetzung „Agnus Dei") entstand kurz vor Beginn des zweiten Weltkriegs und wurde vielfach als das „traurigste Musikstück“ aller Zeiten bezeichnet. Schließlich Richard Strauss: seine „Vier letzten Lieder“ nach Gedichten von Hermann Hesse und Joseph von Eichendorff entstanden zwei Jahre vor Poulencs „Stabat mater“ in der Schweiz. Sie sind eine Auseinandersetzung mit den Themen Tod und Abschied, vor dem Hintergrund des vergangenen Weltkrieges und in Erwartung des eigenen Todes. Die Melodie des letzten der vier Lieder - „Im Abendrot“ – erinnert dabei an den Beginn des „Deutschen Requiems“ von Johannes Brahms: „Selig sind, die da Leid tragen“.

 

Michael Roth

Kirchenmusikdirektor an St. Markus / München